Denkmalpreis 1994

Schloss Weikertsham in Wasserburg am Inn

Schloss Weikertsham liegt über dem kleinen Ort gleichen Namens auf dem nördlichen Wasserburger Innhochufer. Im 16. Jahrhundert als Patriziersitz errichtet, steht der turmartige, dreigeschossige, verputzte Ziegelbau noch deutlich in der mittelalterlichen Bautradition. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde das Schlösschen mit einer sehr aufwendigen Fassadenmalerei versehen. Weikertsham ging im späten 18. Jahrhundert in bäuerliche Nutzung über. Die Freskierung übertünchte man. Im Inneren entstellten Zu- und Einbauten die ursprüngliche Raumeinteilung. Im Laufe der Jahrzehnte verfiel das Gebäude immer mehr. Der Anbau brach schließlich zusammen.

In dieser fast ausweglosen Situation gelang es Martina Pfeiffer nach langwierigen zähen Verhandlungen, den Eigentümer zum Abschluss eines Erbpachtvertrages auf 60 Jahre zu bewegen. Damit war die entscheidende Voraussetzung für die Rettung des bedeutenden Anwesens geschaffen. Beraten von Architekt und Heimatpfleger wurde ein bis ins letzte Detail ausgefeiltes Instandsetzungskonzept entwickelt. Alle vorhandenen historischen Baumaterialien, angefangen von den Türen bis hin zu den Eisenbeschlägen, wurden wieder verwendet. Die Renaissancevertäfelung eines Raumes im 2. Obergeschoss konnte gerettet werden. Mit der Wiederherstellung der Fassadenmalerei gelang darüber hinaus eine spektakuläre Restaurierungsmaßnahme.

 

Schloss Weikertsham