Denkmalpreis 2005

Zisterzienserinnenkloster Oberschönenfeld

Südwestlich von Augsburg liegt das 1248 erstmals urkundlich erwähnte Kloster. Die ganz ummauerte Anlage besteht im Wesentlichen aus der in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstandenen Kirche und dem unmittelbar anschließenden Konventgebäude sowie zahlreichen, zum Teil in das 17. Jahrhundert zurückreichenden Nebengebäuden. Gegen Ende der 1960er Jahre musste die Landwirtschaft aufgegeben werden, so dass dem Kloster die wirtschaftliche Basis weitgehend entzogen wurde. Die nicht mehr genutzten Nebengebäude verfielen. Der Bauzustand der ganzen Anlage wurde besorgniserregend.

In dieser schwierigen Situation entschlossen sich die Schwestern, von einem Freundeskreis unterstützt, eine Gesamtinstandsetzung anzugehen. Ihr widmen sie sich seit 1973 bis zum heutigen Tag. Schritt für Schritt wurden zunächst die Kirche, dann das Konventgebäude, darauf folgend die Nebengebäude und schließlich die große Umfassungsmauer instand gesetzt. Einige der Nebengebäude pachtete der Bezirk Schwaben an, um dort das Schwäbische Volkskundemuseum unterzubringen.

Die Schwestern investierten nicht nur in ganz erheblichem Maße ihre finanziellen Eigenmittel, sie legten auch selbst mit Hand an, um die Kosten in einem übersehbaren Rahmen zu halten. Durchweg legten sie auf die Bewahrung des historischen Bestandes größten Wert. Das gilt nicht nur für die Außenerscheinung der ganzen Anlage, sondern ebenso für das Innere mit seiner vielfältigen, kostbaren, über Generationen gewachsenen Innenausstattung. Als vorläufig letzte Maßnahme setzen die Schwestern seit 2004 das Haus Sancta Maria instand, in dem heute die Buch- und Kunsthandlung des Klosters untergebracht ist. Die Hypo-Kulturstiftung würdigt die großartige Gemeinschaftsleistung der Oberschönenfelder Zisterzienserinnen als beispielgebende denkmalpflegerische Gesamtmaßnahme von großem Atem.

Abtei Oberschönenfeld

Schwäbisches Voklskundemuseum

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