Denkmalpreis 2010

Der „Hötzinger Hof“ in Herblfing

Beim „Hötzinger Hof“ handelt es sich um einen freistehenden, langgestreckten, zweigeschossigen Blockbau mit flachgeneigtem Dach. Die Südseite schmückt ein durchgehender Schrot. In seinen wesentlichen Bestandteilen dürfte das Gebäude aus dem 18. Jahrhundert stammen, wenngleich es auch ältere und jüngere Bauteile in sich vereinigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg beherbergte es zahlreiche Flüchtlingsfamilien. Danach stand es viele Jahre leer. Wasser drang durch das Dach ein, der Dachstuhl wurde brüchig, die Fußböden brachen zusammen. Dick aufgetragener Putz bedeckte die Außenwände, so dass von der Blockbauweise nichts zu sehen war. Der Denkmalcharakter war nicht erkennbar, es fand keine Eintragung in die Denkmalliste statt.

Dagmar und Norbert Schumacher ließen sich von dem unansehnlichen Zustand des Gebäudes nicht irritieren. Sie erwarben es, um es instand zu setzen und in ihm zu wohnen. Dachstuhl und Dachhaut wurden repariert, der ehemalige in sich zusammengefallene Stallteil wieder errichtet. Den Putz an den Außenwänden entfernte man, sorgfältig und beharrlich glätteten die beiden Bauherren die zur Befestigung des Putzes in die Balken eingeschlagenen Kerben. Etwa fünf Jahre zogen sich die Instandsetzungsarbeiten hin, bis das Gebäude im Sommer 2007 bezogen werden konnte. Damals wurde es auch in die Liste der Baudenkmäler nachgetragen.

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