Denkmalpreis 1997

Vierseithof in Erlach

Am Übergang vom niederbayerischen Rottal zum Vilstal liegt die aus einem für diese Landschaft typischen Vierseithof bestehende Einöde Erlach. Die Gebäudegruppe setzt sich aus dem Stadel von 1721, dem breit hingelagerten, großen Wohnhaus von 1743, dem so genannten Stockhaus, dem Wagenschuppen von 1829 und dem ehemaligen Schweinestall von 1893 zusammen.

Bis 1986 wurde das Anwesen landwirtschaftlich bewirtschaftet. Nach dem Tod der letzten, kinderlosen Bauersleute stand es leer. In wenigen Jahren entwickelten sich tiefgreifende Schäden. In dieser fast ausweglosen Lage entschieden sich der inzwischen verstorbene Franz Sammer und seine Lebensgefährtin, Marianne Riedelsheimer, das Gebäude zu erwerben und instand zu setzen.

In den Jahren 1992 und 1993 gelang die Restaurierung des Wohnhauses und eines Nebengebäudes, in einem zweiten Bauabschnitt wurden der Stadel und der Wagenschupfen in Angriff genommen. Schadhaftes Mauerwerk besserte man mit alten Handschlagziegeln aus. Alle Holzteile wurden fachgerecht mit passenden Hölzern ausgebessert, die beiden Schrote erneuert. Sorgfältig brachte man am Stadel wieder Holzdachrinnen an. Die Dächer wurden mit Tonfalzziegeln neu eingedeckt. Außen wie innen präsentiert sich der Vierseithof heute als ein denkmalpflegerisches Vorzeigeobjekt ersten Ranges.

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