Denkmalpreis 1988

Das „Münzmeisterhaus“ in Bamberg

Bei dem Anwesen Judenstraße 12 in Bamberg handelt es sich um das so genannte „Münzmeisterhaus“. Die zu ihm gehörende Gebäudegruppe steht auf einem Eckgrundstück zwischen der Judenstraße, in direkter Nachbarschaft zu dem berühmten Böttinger-Haus, und der Eisgrube. Sie setzt sich aus dem dreigeschossigen Hauptgebäude an der Judenstraße und den Seitenflügeln im Süden und im Norden zusammen. Im Westen schließt der Renaissancebau Eisgrube 1a den Hof des Anwesens ab. Im Anschluss an den linken Seitenflügel führt eine einläufige Treppe mit einer spätgotischen Balustrade zu einem Garten.

Im Inneren zeichnen ein für Bamberg typisches, stuckiertes Treppenhaus das Gebäude ebenso aus wie reich dekorierte Räume mit Bandelwerkstuck und frühklassizistischem Groteskenwerk. Maria Pietschmann erwarb das Gebäude im Jahr 1973, um es instand zu setzen. Beraten von der Stadt Bamberg in ihrer Eigenschaft als Untere Denkmalschutzbehörde und dem Landesamt für Denkmalpflege als staatlicher Fachbehörde, ließ sie ein fachlich überzeugendes Instandsetzungskonzept entwickeln. Die originalen Grundrisse wurden wiederhergestellt, störende Einbauten entfernte man. Die Hofsituation wurde bereinigt.

Insgesamt gesehen präsentiert sich das Gebäude heute wieder so, wie es einmal im 18. Jahrhundert geplant war, als stattliches Wohn- und Mietshaus, das vom Reichtum und vom Ansehen seiner Eigentümer erzählt.

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