Denkmalpreis 2007

Schloss Leuzendorf

Schloss Leuzendorf zählt zu den reizvollsten Ansitzen Frankens. Am Rande des gleichnamigen Dorfes gelegen, verkörpert es den Typus eines Landschlosses, wie sie in ganz Europa verbreitet sind. Seine fachgerechte Instandsetzung zählt zu den großen denkmalpflegerischen Glücksfällen ganz Frankens.

Schloss Leuzendorf reicht in seinem Kern in das 14. Jahrhundert zurück. Damals wurde es erstmalig als Besitz der Herren von Truhendingen erwähnt. Bei dem Schloss handelt es sich um eine nach außen schlichte, quadratische Anlage, die ursprünglich von einem Wassergraben umgeben war. Im 18. Jahrhundert erhielten die großzügigen Zimmer eine prachtvolle, höfische Ausstattung. Seither zieren feinste Rocaille-Stuckaturen mit einer gemalten Ahnengalerie die Decken und Wandflächen des Saals im 2. Obergeschoss.

Nach dem Aussterben der Freiherren von Erthal wechselten die Eigentümer rasch. Das Schloss mit seinen Nebengebäuden verfiel zusehends. Das Blatt wendete sich erst im Jahre 2004 zu Gunsten des Schlosses, als es von Christopher und Stefanie von Hugo erworben wurde. Der Hausschwamm wurde durch großflächigen Ausbau der befallenen Bauteile bekämpft, eine komplette Begasung des Schlosses zur Beseitigung des Amobienbefalls schloss sich an. Dann folgte eine durchgreifende statische Stabilisierung. Die originalen Fenster- und Türöffnungen wurden wiederhergestellt, die Decken saniert und die Fußböden mit Preppacher Sandstein in Rosenspitzmuster, entsprechend den historischen Vorbildern im Obergeschoss, wieder belegt. Den Höhepunkt der Instandsetzungsmaßnahmen bildete die Wiederherstellung der Wandmalereien und der stark verletzten, feingliedrigen Rokoko-Stuckaturen. Bemerkenswert ist vor allem die Wiedergewinnung des Saales im 2. Obergeschoss. Mit seinen prachtvollen Stuckaturen, den Kaminen und den in fränkischem Parkett verlegten Fußboden strahlt er „in altem Glanz“. Die erheblichen Gesamtkosten brachten die beiden Bauherren im Wesentlichen selbst auf.

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