Denkmalpreis 2008

„Oberes Hammerherrenhaus“ in Marktredwitz

Bei dem so genannten „Hammerherrenhaus“ handelt es sich um einen dreigeschossigen Walmdachbau mit Balkon. Bauherr war der aus alt eingesessener Familie stammende Benedikt Glaß, der die Eisenverhüttung in Marktredwitz in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zur Blüte brachte. Der Neubau des Hauses war Ausdruck seines gestiegenen Anspruchs an Repräsentation und Wohnkomfort. In Folge unterlassenen Bauunterhalts verfiel das Gebäude immer mehr. Dazu kam ein liebloser Umgang mit der historischen Inneneinrichtung. Eckschränke wurden ausgebaut, Fensterstöcke verändert und die mehrfach unterteilten, wohlproportionierten Fensterflügel durch Einscheibenfenster ersetzt.

Im August des Jahres 2004 gelang es dem Architekten Gerhard Plaß, das Anwesen zu ersteigern. Mit großem Eifer machten er und seine Frau Maren sich an die Wiederherstellung des Gebäudes. Fenster, Läden, Innentüren und Einbauschränke, die ausgebaut waren, konnten in Nebengebäuden original erhalten wieder gefunden werden. Unter neueren Belägen fanden sich die historischen Böden. Mit in denkmalpflegerischen Fragen erfahrenen Handwerkern wurde schließlich die grundlegenden Sanierung durchgeführt. Die Original Farbkompositionen in lichtem Böhmischen Grün, Seidengrau und Weiß wurden nach Befund wiederhergestellt. Besonders erfreulich ist, dass das Haus mit der Einrichtung einer Teestube im Erdgeschoss mit Garten, Terrasse und Springbrunnen auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht ist.

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