Denkmalpreis 2009

Marktmühle in Wonsees

Mitten in Wonsees, an einer platzartigen Erweiterung am Ende des Marktes, liegt die historische, wohl in das 17. Jahrhundert zurückreichende Marktmühle, die aus mehreren Gebäudeteilen besteht: dem stattlichen Bau der Wassermühle mit dem verschieferten Mühlenturm im Osten und dem Wohngebäude im Westen, einem Fachwerkbau mit aufgesetztem, verschiefertem und bemaltem Giebel. Frau Mätzold erwarb das Gebäude, um es zusammen mit ihrem Ehemann Andreas in Stand zu setzen. Man erforschte die alten Raumaufteilungen; sie wurden der künftigen Nutzung vorgegeben. Dadurch gelang es nicht nur, die Mühlenanlage aus dem 19. Jahrhundert als technisches Denkmal ganz unversehrt zu erhalten. Ein besonderes Problem bildete die Einbindung des Dachstuhls in den Wohnbereich. In enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege wurden auf beiden Seiten des Dachstuhls »Hopfengaupen« mit kleinen Fenstern als Lichtbänder eingebaut. Sie entsprechen historischen Dachformen und fügen sich deshalb unauffällig in das Gesamtbild der alten Mühle ein. Die Fachwerkwände wurden zimmermannsmäßig repariert, die Gefache wieder mit Weidengeflecht und Strohlehm geschlossen. Dielen, Türen und Fenster wurden sorgfältig repariert und, wo nötig, ergänzt. Hervorzuheben ist auch das Nutzungskonzept für die gesamte Anlage. In dem behutsam instandgesetzten Nebengebäude können Informations- und Seminarveranstaltungen durchgeführt werden, die Mühlenanlage dient dabei als technisches Demonstrationsobjekt.

Am Wochenende ist das Mühlencafé für Besucher geöffnet. Die Besichtigung der Mühle ist nach Voranmeldung oder bei Veranstaltungen möglich.

Marktmühle Wonsees