Denkmalpreis 2002

Das „Hohe Haus“ in Nördlingen

Zu den hervorragenden Baudenkmälern der alten Reichsstadt Nördlingen gehört auch das um 1398 entstandene so genannte „Hohe Haus“. Mit seinen sechs Vollgeschossen und drei Dachgeschossen gehört es zu den stadtbildprägenden Monumenten. Besondere Bedeutung genießt auch das um 1469 entstandene, seit etwa 1600 mit dem „Hohen Haus“ verbundene Rückgebäude. In seinem Inneren bewahrt es im ersten Obergeschoss einen reich mit bemalter Bohlen-Leisten-Täfelung ausgestatteten Raum.

1992 fasste Herr Willy Binninger, der das Gebäude von seinem Vater geerbt hatte, den Plan, es zusammen mit Frau Elly Schönherr-Beer instand zu setzen. Damals war akute Substanzgefährdung gegeben. Statische Schäden hatten sich im Dachstuhl bemerkbar gemacht; gravierende Schadensbilder zeigten die Fassaden. Obwohl den Eigentümern klar war, dass eine wirtschaftlich angemessene Nutzung des Hohen Hauses nur in eingeschränktem Umfang möglich sein wird, entschlossen sie sich zu einer fachgerechten Restaurierung. Dazu ließen sie sich sogar, um selbst mit Hand anlegen zu können, in die traditionelle Technik der Gefachausbildung im Fachwerkbau einweisen. Durchweg wurde peinlich darauf geachtet, dass alle historischen Aussagewerte des Gebäudes erhalten blieben.