Denkmalpreis 2005

Fachwerkhaus in Unterleinach

Bei dem Anwesen handelt es sich um ein zweigeschossiges Gebäude mit steilem Fachwerkgiebel auf hoch aufragendem Untergeschoss. Zahlreiche historische Details unterstreichen seine denkmalpflegerische Wertigkeit. Das gilt für den Grundriss ebenso wie für den liegenden Dachstuhl und die Konstruktion der Zimmerdecken. Der Baubestand gibt im Wesentlichen den Zustand der Erbauungszeit wieder; das Gebäude ist über der Eingangstür mit „1629“ datiert.

Als der heutige Eigentümer das Gebäude erwarb, befand es sich in schlechtem Zustand. Jahrzehntelang war der Bauunterhalt vernachlässigt worden, im Dachgeschoss machten sich schwere statische Mängel bemerkbar. In seiner Gesamtheit bildete das Gebäude einen Schandfleck in Unterleinach. Insgesamt umfassten die denkmalpflegerischen Vorbereitungsarbeiten zwei Jahre. Das Instandsetzungskonzept orientierte sich ganz an der Maxime, historische Substanz in größtmöglichem Umfang zu erhalten. Der Dachstuhl und die Holzkonstruktion wurden deshalb zimmermannsmäßig, die Decken in traditioneller Lehmwickel-Technik repariert. Fehlstellen in den Gefachen des Fachwerks wurden mit Naturbaustoffen in traditioneller handwerklicher Technik geschlossen. Auch gelang es, die Fußböden zum größeren Teil zu erhalten. Innen erhielt das Haus einen Lehmputz, außen eine Dämmung aus Schilfrohrmatten und Kalkputz. Alle Fensteröffnungen wurden nach altem Vorbild wiederhergestellt.

Christoph Gantzberg erwarb das Gebäude, um es instand zu setzen. Er ließ sich nicht nur von in denkmalpflegerischen Fragen erfahrenen Fachleuten beraten, er arbeitete sich selbst in Kenntnisse der Lehmbauweise und der Verwendung von Naturbaustoffen ein.

Ansichten