Fachwerkhaus in Weißenhorn
„Nicht einmal mehr Schrottwert wurde dem Anwesen Mariengasse 1 / Hasengasse 4 von weiten Teilen der Bevölkerung zugebilligt.“ – Mit diesem Satz leitete die Regierung von Schwaben ihren Vorschlag ein, die denkmalpflegerische Leistung auszuzeichnen. Bei den Gebäuden handelt es sich um zweigeschossige Baukörper, die bis in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts zurückreichen. Der ältere Teil ist als Fachwerkbau mit Satteldach ausgeführt. Mit einem weit vorkragenden Giebel auf schrägen Knaggen setzt er einen besonders malerischen, städtebaulichen Akzent. Im Obergeschoss befinden sich noch bauzeitliche Fachwerkwände; diese besitzen sogar noch Lehmausfachungen mit Flechtwerk. Spätbarocke Türen und einige Dielenböden erinnern an spätere Umbauphasen. Die Gebäude standen 30 Jahre lang leer. Jeglicher Bauunterhalt unterblieb. Das Bauwerk verkam zu einer Ruine.
Vor diesem Hintergrund entschlossen sich Karl und Ingeborg Meyer sowie ihre Tochter Stefanie Krug und deren Ehemann Bernhard Krug, das Anwesen zu erwerben und zu sanieren, um es mit ihren Familien selbst zu bewohnen. Dendrochronologische Untersuchungen, ein verformungsgerechtes Bauaufmaß und Befunduntersuchungen brachten die notwendigen Daten zu Tage, die für eine fachgerechte Sanierung notwendig waren. Allerdings stellte sich damals bereits heraus, dass die Kosten, trotz der zugesagten öffentlichen Fördermittel, sehr hoch sein würden. Ingeborg Meyer entschied sich daher, ihr eigenes Haus, das sie erst wenige Jahre zuvor mit ihrem Mann errichtet hatte, zu veräußern.