Denkmalpreis 2006

Fachwerkhaus in Karlstadt

Armin und Herbert Rudolph haben einen der prachtvollsten Fachwerkbauten in Unterfranken mit großem Aufwand instandgesetzt. Das Gebäude liegt raumbildprägend am Marktplatz von Karlstadt. Seine Geschichte reicht bis in das Jahr 1425 zurück. Damals wurde es als zweigeschossiges Fachwerkhaus errichtet. Entscheidende Umbauphasen fanden 1453 und 1589 statt. Damals wurde das zweite Obergeschoss aufgestockt, ein neuer Fachwerkgiebel entstand.

Das Gebäude stand seit dem Jahr 1994 leer. Mangelnder Bauunterhalt verursachte schwere Schäden. Im Jahr 2002 entschlossen sich die Gebrüder Rudolph, das Gebäude zu erwerben und instand setzen zu lassen. Mit einer detailreichen denkmalpflegerischen Voruntersuchung wurde die Sanierung eingeleitet. Die Erarbeitung eines Nutzungskonzepts folgte. Die in weiten Teilen geschädigten historischen Holzkonstruktionen der Wände, der Decken und des Dachstuhls sanierte man zimmermannsmäßig unter größtmöglichem Erhalt der historischen Bausubstanz. Die aufwendig bemalte Blockbohlendecke im zweiten Obergeschoss konnte restauriert werden, ebenso alle vorhandenen Stuckdecken. Die Ausbesserung des Sichtfachwerks erfolgte nach derselben Gesetzmäßigkeit, Holz und Gefache wurden nach Befund farblich neu gefasst. Sorgfältig wurde schließlich auch darauf geachtet, eine Nutzung in das Gebäude zu integrieren, die auf seinen Bestand Rücksicht nimmt.

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