Denkmalpreis 2004

Fachwerkhaus in Sondheim

Das historische Grabfeld im Norden Bayerns war nach dem Zweiten Weltkrieg jahrzehntelang als „Zonenrandgebiet“ von wirtschaftlichem Stillstand gekennzeichnet. Mangels ökonomischer Leistungsfähigkeit unterblieb vielfach jeglicher Bauunterhalt an historischen Gebäuden. So geschah es auch bei dem bäuerlichen Anwesen am Birkenweg. 1719 errichtet, wurde es nur zweimal in der Mitte des 19. Jahrhunderts und um 1900 im Erdgeschoss verändert. Seit den 1970er Jahren stand das Haus leer. Im Jahr 2003 wurde ein Antrag auf Abbruch des baulich heruntergekommenen Gebäudes gestellt.

Damals entschloss sich Dr. Annette Faber, die für Sondheim zuständige Gebietsreferentin des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege, das Anwesen zu erwerben. Behutsam wurde die tragende Konstruktion stabilisiert. Schwarz-weißes Fachwerk ziert wieder die Außenansichten, die Fassaden schmücken erneut blau angestrichene Läden. Alle historischen Fenster konnten erhalten werden. Sie wurden, um eine angemessene Wärmedämmung zu erzielen, zu Kastenfenstern ergänzt. Fachgerecht restaurierte man historische Türen und Fußböden.

Frau Dr. Annette Faber hat die Instandsetzung ihres Wohnhauses mit der Akribie der Spezialistin vorangetrieben. Ihrem Vorbild ist es mit zu verdanken, dass sich zwischenzeitlich mehrere andere Denkmaleigentümer in der Region dafür entschieden, ihre historischen Wohngebäude zu restaurieren.

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