Denkmalpreis 1995

Klosterbrauerei in Kaisheim

Zu den Wirtschaftsgebäuden des ehemaligen, 1133 von den Grafen von Lechsgemünd gegründeten, Zisterze Kaisheim zählt auch die Gebäudegruppe der Klosterbrauerei. Beim Hauptbau handelt es sich um ein langgestrecktes, 1706 vollendetes Gebäude mit drei Giebelzinnen.

Während das Äußere vergleichsweise schlicht gehalten ist, zeichnet sich das Innere durch die ehemalige hohe Sudhalle, deren Gewölbe auf feingegliederten Säulen ruhen, aus. Grobe, gemauerte Keller erinnern an die ursprüngliche Funktion als Klosterbrauerei.

Das Gebäude befand sich in den Jahren um 1985 in einem schlechten Zustand. Das Schicksal des Hauses schien besiegelt, als die Marktgemeinde Kaisheim von ihrer ursprünglichen Absicht, das Gebäude für eigene Zwecke zu erwerben, zurücktrat.

Damals entschlossen sich die drei Brüder Reiner, Dietmar und Jürgen Panitz, das Baudenkmal zu erwerben. Entscheidende Leitvorstellung bildete die Überzeugung, dass eine moderne Nutzung auch bei weitgehender Erhaltung der historischen Bausubstanz geschaffen werden könne. Im östlichen Erdgeschossbereich entstand eine Gastwirtschaft. Die ehemalige Sudhalle wird heute als Festsaal und Bühne für ein Kulturforum benutzt. Im ersten Obergeschoss befinden sich Wohnräume, deren Aufteilung aus einem Umbau des späteren 19. Jahrhunderts hervorging. Der historische, von alten Kastanienbäumen beschattete, Biergarten ist wie früher in die Nutzung einbezogen.

Heute lädt das nach Abt Judas Thaddäus Mayr benannte „Gasthaus Thaddäus“ zum Besuch ein. Nicht nur die Gaststätte und der Weinkeller, auch der Barocksaal mit Bühne steht für Veranstaltungen zur Verfügung. Die Kleinkunstbühne, mit der zwei der drei Panitz-Brüder regelmäßig auftreten, wurde zwischenzeitlich zu einer Attraktion für das ganze Ries.

 

Gasthaus Thaddäus

 

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